Vom Ober- in den Unterspreewald
Tagestour von Lübben immer auf der Spree entlang die herrliche Natur des Unterspreewaldes genießen. Von Lübben über Schlepzig, eines der schönsten Dörfer Brandenburgs, bis nach Leibsch.
Sehenswert!
- Lübben mit Schlossinsel, Schloss, Museum und Paul-Gerhardt-Kirche
- Schlepzig Agrarhistorisches Museum, Fachwerkkirche von 1782 mit interessanter Ausstattung
- Leibsch, Doppel-Wehranlage wurde zu einem Freilichtmuseum gestaltet. Hier wurden bis in die 1930er Jahre Spreewaldkähne mit Gemüse und Wirtschaftswaren nach Berlin transportiert.
Adresse
Vom Ober- in den Unterspreewald (Lübben bis Leibsch)Diese Karte kann nicht von Google Maps geladen werden, da Sie in den Datenschutz- und Cookie-Einstellungen externen Inhalten nicht zugestimmt haben.
Wegbeschreibung
Kraft tanken auf dem Rastplatz "SpreeLagune"
Wir starten unsere Erkundungstour in Lübben. Heute Nacht haben wir unter allerbesten Bedingungen auf dem Rastplatz "SpreeLagune" auf der Lübbener Schlossinsel verbracht. Den gestrigen milden Abend haben wir mit einem spritzigen Bad direkt am Strand der Schlossinsel, einem ausgedehnten Stadtbummel und dem Besuch des Schlosses mit Stadt- und Regionalmuseum ausgesprochen erholsam beendet. Wir haben nach so viel Urbanität nun erst einmal Lust auf unberührte Natur. Genügend Muße für ausgedehnte Naturbeobachtungen haben wir mitgebracht. Aber erst einmal gilt es, das schöne Städtchen Lübben hinter uns zu lassen.
Von der Schlossinsel zur Hauptspree
Wir starten an der Schlossinsel und paddeln zur Hauptspree. Nach dem kleinen Spreebogen, kommt die Berste zur Spree hinzu, hier wäre auch ein erster Stopp möglich. Das hatte uns unsere Paddelbekanntschaft in der "SpreeLagune" gestern Abend noch erzählt. Hier beim Gasthaus Lehnigksberg ist gut rasten. Doch wir sind noch gut ausgeruht und nicht hungrig, so dass wir entscheiden, weiter zu paddeln.
Unberührte Natur rund um das Hartmannsdorfer Wehr
Bald fließen auch Umflutkanal und Spree zusammen und unser heutiger Verkehrsweg ist nun schon recht breit und mit recht flinker Strömung treibt er uns unaufhaltsam vorwärts bis zum Hartmannsdorfer Wehr. Die Strömung ist im Unterspreewald generell um einiges stärker als im Oberspreewald. Um uns herum ist Einsamkeit und beeindruckende Natur. Wir sehen Kormoran und Bleßralle. Das Buschland ist schon seit 1938 unter Schutz gestellt und damit eines der ältesten Naturschutzgebiete im Spreewald. Heute gehören Teile davon zur Kernzone des Biosphärenreservates. Auf den Wiesen stolzieren die Störche auf der Suche nach Nahrung. Die feuchten Wiesen sind ein optimales Nahrungsgebiet für die Adebare.
Problemlos haben wir das Selbstschleusen auch am Hartmannsdorfer Wehr hinter uns gebracht und können uns wieder auf die Natur konzentrieren. Rechts und links gibt es einige Fischteiche zu sehen, ein ausgewiesenes Vogelschutzgebiet.
Mittagsrast am Gasthaus Petkampsberg
Nun wird aber langsam das Grummeln im Bauch stärker, wir kehren am Gasthaus Petkampsberg ein und machen eine Rast. Biwak wäre hier ebenfalls möglich. Doch nach unserer Pause treibt es uns weiter. Wir wollen nach Schlepzig. Dem Hörensagen nach gehört der Ort zu den schönsten Dörfern in Brandenburg. Es gibt mehrere Fließe, die in das Dorf führen. Wir entscheiden uns dafür, auf der Hauptspree zu bleiben. Bald sind wir in Schlepzig.
Landgang in Schlepzig
Tatsächlich beeindruckt uns der gepflegte Ort, und wir bleiben länger. Zu besichtigen gibt es in diesem idyllischen Ort unter anderem das Bauernmuseum, in dem das Leben der traditionellen Landwirtschaft im Unterspreewald dargestellt ist. Auch landwirtschaftliches Gerät und Maschinen sind im Museum zu sehen. Auch ein Informationszentrum des Biosphärenreservats befindet sich in Schlepzig, ebenso ist für das leibliche Wohl gesorgt.
Qual der Wahl: Hauptspree oder Puhlstrom in Richtung Leibsch
Wir wollen weiter bis nach Leibsch und können entweder auf der Hauptspree durch eichenbestandenes Weideland weiter fahren oder einen Umweg durch den Puhlstrom westlich der Spree wählen.
Wir lenken unser Boot Richtung Puhlstrom, denn hier befinden sich die schönsten Waldgebiete des Unterspreewaldes. Aber Achtung, der Puhlstrom kann in diesem sensiblen Gebiet nur außerhalb der Brutzeit ab Juli befahren werden, andernfalls ist die Hauptspree eine wunderbare Alternative. Der Kuckuck ruft. Natürlich fassen wir uns instiktiv in die Hosentasche, ob wir dort einige Münzen finden. Wir finden leider nichts. Uns entschädigt aber eine urwüchsige Landschaft aus sumpfigen Wiesen und Solitärbäumen. Ist das ein Bussard? Ja, wir erkennen den Greifvogel. Weiter paddeln wir und nach und nach wird der Mischwald um uns herum dichter und uriger.
Auf der Hauptspree von Neu-Lübbenau nach Leibsch
Bei Neu-Lübbenau treffen Puhlstrom und Hauptspree wieder aufeinander. Ein schmaler Kanal führt bis in den Ort hinein. Gegründet wurde das Dorf von Friedrich-Wilhelm I. Doch wir wollen heute nicht nach Neu-Lübbenau und bleiben auf der Spree. Wir müssen uns gut konzentrieren, denn durch die Vereinigung von Puhlstrom und Spree ist der Fluss hier rund zwei Meter tief und die Strömung recht schnell. Damit verbunden ist ein hoher Sauerstoffgehalt, das mögen Barsch und Wels: Willkommen im Angelparadies bei Leibsch. Leibsch markiert nicht nur das Ende unserer heutigen Tour sondern auch einen Wechsel im Landschaftsbild. Weiter nördlich beginnt eine typische Endmoränenlandschaft. In Leibsch am Wehr ist ein Rastplatz, auf dem wir auch übernachten können.