Entlang der Peitzer Teiche
Mit dem Boot auf höchstem Punkt zwischen Teichen zu paddeln, das ist selten. Auf dieser Tour auf einem im 16. Jahrhundert erbauten künstlichen Nebenarm der Spree, dem Hammergraben, gelingt das im Naturschutzgebiet Peitzer Teiche.
Sehenswert!
- Eisenhütten- und Fischereimuseum Peitz www.peitzer-huettenwerk.de
- Peitz mit Fischerei- und Hüttentradition
Geheimtipp:
Fischerfest im August
Adresse
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Wegbeschreibung
Startpunkt Eisenhütten- und Hammerwerk Peitz
Heißes Eisen und kaltes Wasser – das geht nicht zusammen? Doch, auf dieser Tour schon. Denn wir starten sie nahe bei der ältesten funktionstüchtigen deutschen Eisengießerei beim Eisenhütten- und Hammerwerk Peitz. Hier wurde seit Hunderten von Jahren Eisen geschmolzen und in Form gegossen. Der Standort war so günstig, weil hier in der Gegend um Peitz jede Menge Raseneisenerz im Boden lag. Daraus konnte das begehrte Roheisen gewonnen werden. Die Errichtung einer Eisenhütte lag nahe.
Fischereistadt Peitz und Hammergraben
Eng verwoben damit ist die Entwicklung von Peitz als Fischereistadt. Ausgedehnte Anzuchtbecken, die so genannten Hälteranlagen sind in dem Museum ebenfalls zu betrachten, das nahe bei der Einstiegsstelle liegt. Das Rasenufer bietet sich dafür an. Ein Steg steht leider noch nicht zur Verfügung, aber das trübt die Freude dieser ungewöhnlichen Tour ganz und gar nicht. Denn, dass wir hier paddeln können, haben wir der Geschichte dieses Ortes zu verdanken. Mitte des 16. Jahrhunderts lies Markgraf Johann von Küstrin die Teiche südlich der Festung Peitz terrassenförmig anlegen. Die Teiche liegen über Geländeniveau. Noch ein wenig höher wurde von den damaligen Bauherren der Hammergraben, auf dem wir gemütlich voran paddeln, angelegt.
Mönche und Fischerei
Von Zeit zu Zeit sehen wir rechts und links die so genannten „Mönche". Dies sind Stauvorrichtungen, die zum Bewässern der Teiche eingesetzt werden. Weil der Hammergraben höher liegt, als die Teiche, geschieht das unter Ausnutzung des natürlichen Gefälles. Fischerei wird hier seit Bestehen der Teiche betrieben. Wie geschickt unsere Altvorderen diese Anlagen gestaltet haben, wird deutlich, wenn wir uns näher mit den Teichen selbst beschäftigen. Die meisten Teiche sind nicht sehr tief. Aufgrund der maximalen Wassertiefe von einem Meter erwärmt sich das Wasser rasch, die Karpfen erwachen schneller aus ihrer „Winterstarre" und bekommen Appetit. Heute werden die Fische je nach ihrem Entwicklungsstadium in verschiedene Teiche umgesetzt, das ist so etwa jedes halbe Jahr der Fall. Die Überwinterungsteiche sind tiefer, damit sich die Karpfen zurückziehen können.
Naturschutzgebiet Peitzer Teiche
Heute sind die Peitzer Teiche ein bemerkenswertes Naturschutzgebiet. Hier leben Kormorane, Fischreiher und Fischotter und alljährlich nutzen tausende Vögel das Gebiet als Rastplatz während des Vogelzuges. Eben weil die Teiche wegen Ihres Wertes für die Natur nicht befahren werden dürfen, ist diese Tour auf dem Hammergraben so besonders.
Stopp an der Maustmühle
Das Paddeln geht leicht von der Hand, der Hammergraben ist ein Gewässer mit sehr geringer Fließgeschwindigkeit, die Wasserstände schwanken nur schwach. Nun sind wir schon bei der Maustmühle. Hier befindet sich ein Wehr, das Umtragen werden muss. Dank der Stege geht das für uns schnell und angenehm. Hier am Neuendorfer Teich lohnt aber auch wegen der Maustmühle ein Stopp. Schon seit mehr als 100 Jahren ist die Maustmühle ein beliebtes Ausflugsziel in wunderbarer Umgebung.